Microsoft erhöht 2026 deutlich die M365-Preise. Jetzt sind sauberes Lizenzmanagement, klare Inventarübersicht und ein kritischer Blick auf Softwarekosten wichtiger denn je.
Microsoft hat angekündigt, die Preise für sämtliche kommerziellen M365-Abonnements zum 1. Juli 2026 deutlich zu erhöhen.
Je nach Produktlinie steigen die Listenpreise dabei zwischen rund 9 und 25 Prozent, ein Schritt, der Unternehmen weltweit betrifft und die Bedeutung eines professionellen Lizenz- und Kostenmanagements stärker denn je unterstreicht.
Besonders zu beachten ist diese Thematik, da schon im Verlaufe von 2025 eine Preiserhöhung mit hohen Aufschlägen stattgefunden hatte. Mehr dazu in unserem Artikel "Microsoft Preiserhöhungen: Ein kritischer Blick auf die Auswirkungen und Lösungsansätze".
Am stärksten trifft es kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU oder SMB genannt):
Auch die Enterprise-Linien sind betroffen:
Die Erhöhungen gelten global, einschließlich lokaler Marktanpassungen. Selbst Non-Profit-Preise werden proportional angehoben.
Sinngemäß wird dies so beschrieben: "Die Preise für gemeinnützige Organisationen werden entsprechend den Preisen für kommerzielle Organisationen angepasst, da sie über einen festen prozentualen Rabatt an die Preise für kommerzielle Organisationen gekoppelt sind."
Dies zeigt, wie wichtig es für Organisationen ist, Preisänderungen großer Softwareanbieter frühzeitig zu beobachten und kritisch zu hinterfragen.
Kombiniert Lizenzen, Verträge, Erinnerungen und vieles mehr in einem System.
Microsoft verweist auf umfangreiche Produktverbesserungen.
Ab 2026 sollen alle M365-Abonnenten Copilot Chat direkt in Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneNote nutzen können. Zudem wird Copilot um einen Agent Mode erweitert, der ein iteratives, KI-unterstütztes Arbeiten an Dokumenten, Tabellen und Präsentationen erlaubt.
Im Sicherheitsbereich integriert Microsoft die erweiterten Funktionen von Defender for Office Plan 1 in Office 365 E3 und Microsoft 365 E3. URL-Prüfungen und bessere Phishing-Abwehr sollen auch in günstigeren Plänen wie E1, Business Basic und Business Standard verfügbar sein.
Für E3- und E5-Kunden kommen zusätzliche Endpoint-Management-Funktionen hinzu, darunter Intune Remote Help, Intune Advanced Analytics sowie Intune Plan 2. E5-Abonnenten erhalten zudem Zugang zu Security Copilot, Microsofts KI-gestütztem Sicherheitsassistenten mit über 70 vorgefertigten Agents.
Anpassungen von Features, Hinzunahme von KI-Funktionalitäten und andere verkaufbare Verbesserungen werden aktuell als Preiserhöhung von vielen Software-Anbietern verwendet. Hierbei muss jedes Unternehmen selbst bewerten, ob dies passend ist oder einer zu hohen Preisveränderung entspricht!
Preisanpassungen können durch einen Software-Hersteller so gestaltet werden, dass bestehende Abo-Modelle einfach zu einem Stichtag (in diesem Falle der 1. Juli) angepasst werden.
Hierbei muss der Kunde selbst handeln und widersprechen (Opt-Out Verfahren) bzw. in ein anderes Abo-Modell wechseln. Für den Bestandskunden entstehen also folgende Nachteile:
Je nach Änderung des Feature-Umfangs und der dadurch auch möglichen Einsparungen, kann ein Wechsel des Abo-Modells auch sinnvoll sein. Dies ist aber je nach Szenario nicht für jedes Unternehmen sinnvoll und passend zu der Zeit, die der Software-Hersteller vorgibt!
Sofern der Software-Anbieter bei Preis- oder Feature-Anpassungen neue Pakete oder Abo-Modelle herausbringt, hat der Kunde die Wahl auf diese "neuen Modelle" zu wechseln (Opt-In Verfahren).
Der Kunde kann die exakt bestehenden "alten Abos" weiter nutzen und hat keinen Druck hierbei auf meist teurere Modelle zu wechseln. Folgende Aspekte sind hierbei zu beachten:
Wenn ein Kunde selbstständig den Zeitpunkt für einen Wechsel planen und steuern kann, hat er vielfältige Vorteile bei Kosten- und Strategie-Entscheidungen. Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass der Kunde zu spät auf ein neues Abo-Modell mit mehr Funktionalitäten wechselt und damit technologische Nachteile hat!
Die deutlichen Preissteigerungen verdeutlichen, wie essenziell ein strukturiertes Lizenzmanagement (Software Asset Management) geworden ist.
Viele Unternehmen zahlen aufgrund fehlender Transparenz für Lizenzen, die gar nicht genutzt werden oder in einer günstigeren Produktlinie ausreichend abgedeckt wären
Welche Software wird tatsächlich genutzt? Welche Geräte, Nutzergruppen und Fachbereiche benötigen welche Funktionen?
Sind alle gebuchten Features nötig oder reicht ein günstigerer Plan?
Große Softwareanbieter erhöhen Preise in immer kürzeren Zyklen. Unternehmen sollten Preisentwicklungen systematisch beobachten und ihre IT-Strategie entsprechend anpassen.
Auch wenn Microsoft-Ökosysteme tief integriert sind, gibt es einen existierenden Wettbewerb. Ein gelegentlicher Blick auf alternative Tools schafft Verhandlungsspielraum und verhindert Abhängigkeiten.
Microsoft gibt Unternehmen zwar sieben Monate Vorlaufzeit, dennoch ist klar:
Wer nicht frühzeitig plant, zahlt später unnötig viel.
Durch konsequentes Lizenzmanagement, eine gepflegte Inventarverwaltung und eine kritische Auseinandersetzung mit Preisänderungen großer Anbieter können Unternehmen erhebliche Kosten sparen und gleichzeitig ihre IT strategisch weiterentwickeln.
CTO
Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
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