Steigende Preise bei M365-Abonnements zum 1. Juli 2026 - Was bedeutet dies genau?
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Steigende Preise bei M365-Abonnements zum 1. Juli 2026 - Was bedeutet dies genau?

Microsoft erhöht 2026 deutlich die M365-Preise. Jetzt sind sauberes Lizenzmanagement, klare Inventarübersicht und ein kritischer Blick auf Softwarekosten wichtiger denn je.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 16.12.2025

Microsoft hat angekündigt, die Preise für sämtliche kommerziellen M365-Abonnements zum 1. Juli 2026 deutlich zu erhöhen.

Je nach Produktlinie steigen die Listenpreise dabei zwischen rund 9 und 25 Prozent, ein Schritt, der Unternehmen weltweit betrifft und die Bedeutung eines professionellen Lizenz- und Kostenmanagements stärker denn je unterstreicht.

Besonders zu beachten ist diese Thematik, da schon im Verlaufe von 2025 eine Preiserhöhung mit hohen Aufschlägen stattgefunden hatte. Mehr dazu in unserem Artikel "Microsoft Preiserhöhungen: Ein kritischer Blick auf die Auswirkungen und Lösungsansätze".

📶 Deutliche Preissteigerungen - Was wurde bei den M365 Abos erhöht?

Am stärksten trifft es kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU oder SMB genannt):

  • Microsoft 365 Business Basic erhöht sich um 25 % von 6 auf 7,50 US-Dollar pro Nutzer und Monat.
  • Business Standard steigt um 12 % von 12,50 auf 14 US-Dollar.
  • Business Premium wächst um 11 % von 22 auf 24,50 US-Dollar.

Auch die Enterprise-Linien sind betroffen:

  • Office 365 E3 / Microsoft 365 E3 steigen um 9,8 % von 23 auf 25,25 US-Dollar.
  • Microsoft 365 E5 wird um 8,8 % teurer und kostet künftig 62 statt 57 US-Dollar.

Die Erhöhungen gelten global, einschließlich lokaler Marktanpassungen. Selbst Non-Profit-Preise werden proportional angehoben.

Sinngemäß wird dies so beschrieben: "Die Preise für gemeinnützige Organisationen werden entsprechend den Preisen für kommerzielle Organisationen angepasst, da sie über einen festen prozentualen Rabatt an die Preise für kommerzielle Organisationen gekoppelt sind."

💡 Lizenzmanagement leicht gemacht

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➡️ Microsofts Begründung: KI, Sicherheit und zusätzliche Management-Tools

Microsoft verweist auf umfangreiche Produktverbesserungen.

Ab 2026 sollen alle M365-Abonnenten Copilot Chat direkt in Word, Excel, PowerPoint, Outlook und OneNote nutzen können. Zudem wird Copilot um einen Agent Mode erweitert, der ein iteratives, KI-unterstütztes Arbeiten an Dokumenten, Tabellen und Präsentationen erlaubt.

Im Sicherheitsbereich integriert Microsoft die erweiterten Funktionen von Defender for Office Plan 1 in Office 365 E3 und Microsoft 365 E3. URL-Prüfungen und bessere Phishing-Abwehr sollen auch in günstigeren Plänen wie E1, Business Basic und Business Standard verfügbar sein.

Für E3- und E5-Kunden kommen zusätzliche Endpoint-Management-Funktionen hinzu, darunter Intune Remote Help, Intune Advanced Analytics sowie Intune Plan 2. E5-Abonnenten erhalten zudem Zugang zu Security Copilot, Microsofts KI-gestütztem Sicherheitsassistenten mit über 70 vorgefertigten Agents.

👉 Preisanpassungsstrategie 1: Opt-Out Verfahren (Kunde muss/sollte handeln)

Preisanpassungen können durch einen Software-Hersteller so gestaltet werden, dass bestehende Abo-Modelle einfach zu einem Stichtag (in diesem Falle der 1. Juli) angepasst werden.

Hierbei muss der Kunde selbst handeln und widersprechen (Opt-Out Verfahren) bzw. in ein anderes Abo-Modell wechseln. Für den Bestandskunden entstehen also folgende Nachteile:

  • Andere Abo-Modelle, Preise und Bedingungen auf Kundenseite müssen geprüft werden.
  • Planung und operative Wechsel für diesen Schritt muss der Kunde einpreisen und strategisch abwickeln.
  • Separat müssen Verträge, eventuelle Enterprise-Agreements (EA) und weitere Aspekte mit anderen Abteilungen abgesprochen werden.

👉 Preisanpassungsstrategie 2: Opt-In Verfahren (Kunde kann selbstständig handeln)

Sofern der Software-Anbieter bei Preis- oder Feature-Anpassungen neue Pakete oder Abo-Modelle herausbringt, hat der Kunde die Wahl auf diese "neuen Modelle" zu wechseln (Opt-In Verfahren).

Der Kunde kann die exakt bestehenden "alten Abos" weiter nutzen und hat keinen Druck hierbei auf meist teurere Modelle zu wechseln. Folgende Aspekte sind hierbei zu beachten:

  • Der Kunde kann selbstständig entscheiden, wann der Zeitpunkt für einen Wechsel ist und hat hierbei keinen zeitlichen Druck.
  • Sofern kein Wechsel des Abo-Modells durchgeführt wird, entstehen auch keinerlei Aufwände.
  • Zeitliche und operative Planungen richten sich danach, wann der Kunde selbst einen Wechsel des Abos durchführen möchte. Dies hat viele strategische Vorteile bei Kosten, Rollout von Software und den eigenen Ressourcen.

👍 Warum Lizenz- und Inventarmanagement jetzt entscheidend wird?

Die deutlichen Preissteigerungen verdeutlichen, wie essenziell ein strukturiertes Lizenzmanagement (Software Asset Management) geworden ist.

Viele Unternehmen zahlen aufgrund fehlender Transparenz für Lizenzen, die gar nicht genutzt werden oder in einer günstigeren Produktlinie ausreichend abgedeckt wären

✅ Nutzung oder Einführung einer Inventarverwaltung

Welche Software wird tatsächlich genutzt? Welche Geräte, Nutzergruppen und Fachbereiche benötigen welche Funktionen?

✅ Optimierung der Lizenzlandschaft

Sind alle gebuchten Features nötig oder reicht ein günstigerer Plan?

✅ Regelmäßige Preis- und Vertragsüberprüfung

Große Softwareanbieter erhöhen Preise in immer kürzeren Zyklen. Unternehmen sollten Preisentwicklungen systematisch beobachten und ihre IT-Strategie entsprechend anpassen.

✅ Alternativen evaluieren

Auch wenn Microsoft-Ökosysteme tief integriert sind, gibt es einen existierenden Wettbewerb. Ein gelegentlicher Blick auf alternative Tools schafft Verhandlungsspielraum und verhindert Abhängigkeiten.

⭐ Fazit: Jetzt handeln, bevor die neuen Preise greifen!

Microsoft gibt Unternehmen zwar sieben Monate Vorlaufzeit, dennoch ist klar:

Wer nicht frühzeitig plant, zahlt später unnötig viel.

Durch konsequentes Lizenzmanagement, eine gepflegte Inventarverwaltung und eine kritische Auseinandersetzung mit Preisänderungen großer Anbieter können Unternehmen erhebliche Kosten sparen und gleichzeitig ihre IT strategisch weiterentwickeln.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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