Lizenzmanagement - Die Herausforderungen der jährlichen Preiserhöhungen
Lizenzmanagement

Lizenzmanagement - Die Herausforderungen der jährlichen Preiserhöhungen

Steigende Lizenzkosten sind für viele Unternehmen eine jährliche Herausforderung. Wie können sie darauf reagieren, ohne ihre Budgets zu sprengen? Sind langfristige Verträge, Verhandlungen oder Alternativen der beste Weg? Die richtige Strategie ist entscheidend.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 22.04.2025

❎ Faktoren und Risiken der jährlichen Preiserhöhungen

🚩 Vertragliche Grundlage

Viele Softwareanbieter legen in ihren Lizenzverträgen fest, dass sie berechtigt sind, Preise jährlich anzupassen. Diese Klauseln sind oft an externe Indizes wie den Verbraucherpreisindex (VPI) oder an eine festgelegte Prozentzahl (z. B. 3–5 %) gekoppelt.

In einigen Fällen gibt es keine Obergrenze, was Anbieter in die Lage versetzt, auch größere Anpassungen vorzunehmen.

🚩 "Übliche" Begründung der Preiserhöhungen

Anbieter argumentieren oft mit gestiegenen Betriebskosten, der Weiterentwicklung ihrer Produkte oder der Inflation.

Bei Cloud-Software (z. B. SaaS) wird häufig auf zusätzliche Sicherheitsupdates, neue Funktionen oder Skalierungsmöglichkeiten hingewiesen.

🚩 Zeitlicher Ablauf

Preiserhöhungen werden in der Regel zu Beginn des neuen Vertragsjahres wirksam. Anbieter informieren Kunden typischerweise 30 bis 90 Tage vor dem Inkrafttreten über die Änderungen.

Oft gibt es nur eine kurze Frist für Rückfragen oder Verhandlungen.

🚩 Typische Herausforderungen durch Preiserhöhungen

Unternehmen haben Schwierigkeiten, langfristig zu planen, da die genauen Preiserhöhungen nicht immer transparent kommuniziert werden.

Gerade bei großen Softwareportfolios können selbst moderate jährliche Erhöhungen erhebliche Mehrkosten verursachen. Wenn ein Unternehmen stark von einer bestimmten Software abhängig ist, hat es wenig Verhandlungsspielraum.

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🚩 Kombination mit weiteren Faktoren

Preiserhöhungen gehen oft Hand in Hand mit Änderungen im Lizenzmodell, etwa einer Umstellung von On-Premises auf Cloud-Abonnements.

Anbieter können ihre Preisstrategie so gestalten, dass neue Funktionen oder Produktpakete für bestehende Kunden obligatorisch werden.

🚩 Negativen Multiplikator-Effekte

Ein zusätzlicher Kostenfaktor ist der sogenannte Multiplikator-Effekt bei wachsender Benutzeranzahl. Viele Lizenzmodelle skalieren nicht linear, sondern beinhalten Preisstaffelungen oder Multiplikationsfaktoren, die bei einer hohen Nutzerzahl zu exponentiellen Kostenanstiegen führen können.

Besonders in wachsenden Unternehmen kann dies zu einem erheblichen finanziellen Risiko werden. Deshalb ist es entscheidend, bei der Wahl der Lizenzmodelle auf Skalierbarkeit und Transparenz der Preisstruktur zu achten sowie frühzeitig Alternativen zu prüfen.

🚩 Auswirkungen auf Unternehmen

Unerwartete oder überdurchschnittliche Erhöhungen können IT-Budgets strapazieren. Wenn ein Unternehmen gezwungen ist, zu einem neuen Modell oder einem anderen Anbieter zu wechseln, kann das hohe Kosten und Aufwand für die Umstellung bedeuten.

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kann dies zu einem Wettbewerbsnachteil führen, wenn sie sich teure Software nicht mehr leisten können.

🚩 Beispiele aus der Praxis

Cloud-Dienste: Anbieter wie Microsoft, Adobe oder AWS erhöhen regelmäßig ihre Preise, oft unter Verweis auf zusätzliche Funktionen oder gestiegene Infrastrukturkosten.

Legacy-Software: Anbieter traditioneller On-Premises-Lösungen (z. B. Oracle, SAP) rechtfertigen Erhöhungen durch Support- und Wartungsaufwände.

👉🏼 Schritte für dauerhafte Stabilität der Lizenzkosten

Alle Schritte können mit mehr Effizienz durch eine Inventarverwaltung durchgeführt werden. Daten stehen jederzeit zur Verfügung, alle Personen in den Abteilungen haben ein einheitliches Verständnis und Änderungen können zentral definiert und besprochen werden.

Michael Kostka - CEO EntekSystems

💡 Transparenz über Lizenzen schaffen

Überprüfen Sie alle Lizenzverträge auf Klauseln zu Preisanpassungen und dokumentieren Sie diese Informationen zentral, um rechtzeitig auf Änderungen reagieren zu können.

📆 Langfristige Verträge verhandeln

Sichern Sie sich feste Preise für mehrere Jahre oder verhandeln Sie Staffelmodelle mit moderaten Preissteigerungen. Dadurch gewinnen Sie Planungssicherheit.

⚖ Wert und Kosten abwägen

Analysieren Sie die Nutzung der Software und kündigen Sie ungenutzte Lizenzen. Stellen Sie sicher, dass der Mehrwert der Software die Kosten rechtfertigt, und ziehen Sie bei Bedarf alternative Anbieter in Betracht.

🚀 Frühzeitig verhandeln

Beginnen Sie mindestens sechs bis zwölf Monate vor Vertragsverlängerung mit den Verhandlungen. Anbieter sind oft zu Preisnachlässen bereit, wenn Alternativen geprüft werden.

✅ Alternative Lösungen evaluieren

Überlegen Sie, ob Open-Source-Software oder Wettbewerbsprodukte eine günstigere Alternative darstellen könnten, ohne dass Sie dabei wesentliche Funktionen verlieren.

🏅 Optimierung durch Tools und Partner

Nutzen Sie Lizenzmanagement-Tools, um Kosten und Nutzung zu überwachen, und ziehen Sie externe Berater hinzu, um Verträge zu analysieren und Optimierungspotenzial zu identifizieren.

📂 Mitarbeiter schulen

Schaffen Sie ein Bewusstsein für effiziente Softwarenutzung, um unnötige Kosten zu vermeiden. Etablieren Sie klare Richtlinien zur Steuerung von Softwarelizenzen.

👍 Interne Prozesse optimieren

Vermeiden Sie dezentrale Lizenzkäufe und bündeln Sie diese zentral, um eine stärkere Verhandlungsposition zu erreichen. Regelmäßige Software-Audits helfen, ungenutzte Lizenzen aufzuspüren.

💲 Preise überwachen

Prüfen Sie, ob die Preiserhöhungen an externe Indizes wie den Verbraucherpreisindex gekoppelt sind, und hinterfragen Sie, ob die Anpassung gerechtfertigt ist.

⭐ Dauerhafte Stabilität bei Lizenzkosten durch eine Inventarverwaltung

IT-Kosten sind ein erheblicher Teil der Gesamtkosten, die zur Bereitstellung des Betriebs notwendig sind. Darum muss auch bei Lizenzkosten der genaue prüfende Blick immer wieder angewendet werden.

Was ist ausreichend? - Was ist zu viel? - Was kann gekündigt werden? - Die zentralen Fragen bei Lizenzkosten, die dauerhaft und immer wieder gestellt werden müssen!

Frank Kister - CFO EntekSystems

✅ Gute Daten und Lösungen durch den Einsatz einer Inventarverwaltung

  • Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse: Der erste Schritt zur Stabilisierung der Lizenzkosten besteht darin, eine umfassende Bestandsaufnahme aller vorhandenen Softwarelizenzen durchzuführen.
  • Optimierung der Lizenznutzung: Ein effizienter Umgang mit Lizenzen hilft, die Kosten langfristig zu senken.
  • Automatisierte Lizenzverwaltung: Eine moderne Lizenzmanagement-Software hilft, den Überblick über Lizenzen zu behalten und ungenutzte oder überflüssige Lizenzen frühzeitig zu identifizieren.
  • Regelmäßige Audits und Compliance-Prüfungen: Lizenzaudits sind essenziell, um unerwartete Kosten durch Non-Compliance zu vermeiden.
  • Langfristige Strategie und Budgetplanung: Eine strategische Herangehensweise stellt sicher, dass Lizenzkosten nicht unkontrolliert steigen

📃 Fazit - Transparenz, Optimierung und strategische Planung als Schlüssel zum Erfolg

Die dauerhafte Stabilisierung der Lizenzkosten erfordert eine Kombination aus Transparenz, Optimierung und strategischer Planung.

Durch eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Lizenzstrategie können Unternehmen langfristig erhebliche Einsparungen erzielen und gleichzeitig die Effizienz ihrer IT-Infrastruktur verbessern.

Die jährlichen Preiserhöhungen bei Softwarelizenzen stellen Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Anbieter passen ihre Preise regelmäßig an, oft ohne direkte Gegenleistung in Form neuer Funktionen oder verbesserter Services. Dies kann zu unerwarteten Kostensteigerungen führen, die sich negativ auf das IT-Budget auswirken.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen Unternehmen proaktive Strategien entwickeln. Dazu gehören eine frühzeitige Budgetplanung, langfristige Vertragsverhandlungen und die Nutzung alternativer Lizenzmodelle.

Durch den Vergleich verschiedener Anbieter und die Evaluierung von Open-Source-Lösungen können Kosten reduziert werden. Zudem ist ein effektives Lizenzmanagement essenziell, um Überlizenzierung zu vermeiden und Einsparpotenziale zu identifizieren.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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