Inventarverwaltung im Spannungsfeld digitaler Souveränität - Warum hochwertige Lösungen weiterhin wichtig bleiben?
Digitalisierung

Inventarverwaltung im Spannungsfeld digitaler Souveränität - Warum hochwertige Lösungen weiterhin wichtig bleiben?

Digitale Abhängigkeit von US-Clouds bedroht Europas Souveränität. Gerade bei Inventarverwaltungen brauchen Unternehmen sichere, europäische Closed-Source-Lösungen.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 19.11.2025

Die Inventarverwaltung ist für Unternehmen jeder Größe zu einem geschäftskritischen Prozess geworden.

Ob Maschinenparks, IT-Assets, Fahrzeuge, medizinische Geräte oder Büroausstattung, faktisch jede Branche benötigt präzise Bestandsübersichten, revisionssichere Dokumentation und effiziente Abläufe in Beschaffung und Lifecycle-Management.

Längst erfolgt das nicht mehr in Excel-Listen, sondern mithilfe spezialisierter Softwarelösungen, die tief in die Unternehmensprozesse integriert sind.

✅ Die Wahl des passenden Anbieters - Was sind die kritischen Punkte?

Doch die Wahl geeigneter Anbieter steht heute stärker denn je im Kontext geopolitischer Entwicklungen.

Frank Kister - CFO EntekSystems

Wie der jüngst erschienene Tagesschau-Bericht (18.11.2025) über die digitale Abhängigkeit Europas von den USA zeigt, geraten insbesondere US-amerikanische Cloud-Konzerne zunehmend in den Fokus politischer Debatten.

Der dort thematisierte Cloud Act und die Möglichkeit politisch motivierter Eingriffe in infrastrukturelle Dienste machen deutlich: Digitale Souveränität ist kein abstraktes Konzept mehr, sondern ein handfestes wirtschaftliches Risiko.

👉 Die Inventarverwaltung als "kritischer" Geschäftsprozess

Inventardaten sind hochsensibel: Sie beinhalten Standortinformationen, technische Eigenschaften, Wertdaten, Garantien, Wartungszyklen sowie oft auch sicherheitsrelevante Details.

Ein Ausfall der Inventarsoftware, oder ein unerlaubter Zugriff auf die Daten, kann direkten Einfluss auf:

  • Betriebsfähigkeit: Kann man im Cybervorfall schnell mit guten Daten reagieren?
  • Compliance (z. B. ISO 27001, GoBD): Kann man gesetzliche Normen und Grundlagen unterstützen?
  • Finanzbuchhaltung: Kann die Buchhaltung die strategische Kostenplanung unterstützen?
  • Sicherheitsprozesse: Sind Software- und Geräte-Daten bekannt und somit das Risiko einschätzbar?
  • Investitionsplanung: Wie kann operativ das Geld besser geplant und weniger Kosten erzeugt werden?

⚓Closed Source Anbieter: Der professionelle Stabilitätsanker in unsicheren Zeiten

Während Open-Source-Lösungen in öffentlichen Einrichtungen zunehmend an Bedeutung gewinnen, bleibt der Bedarf an seriösen Closed-Source-Lösungen im unternehmerischen Umfeld hoch.

Was sind die wichtigsten Gründe:

✅ Verlässliche Roadmaps & Support

Professionelle Anbieter bieten vertraglich zugesicherte Updates, SLA-gestützten Support und jahrzehntelange Produktkontinuität.

✅ Zertifizierungen & Compliance

Geschlossene Systeme sind oft schneller bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen (DSGVO, TISAX, ISO 9001/27001).

✅ Weniger Integrationsaufwand

Reife Closed-Source-Produkte bieten stabile Schnittstellen, fertige ERP-/ITSM-Integrationen und klar definierte APIs.

✅ Haftungs- und Gewährleistungsrahmen

Gerade bei sicherheitskritischen Systemen ist rechtliche Verantwortlichkeit ein entscheidender Vorteil.

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💥 Digitale Abhängigkeit: Was bedeutet das für Unternehmen?

Der Tagesschau-Artikel zeigt ein zentrales Risiko auf: Viele deutsche Unternehmen speichern geschäftskritische Daten, darunter auch Inventar-Daten, auf Servern US-amerikanischer Anbieter, die theoretisch durch politische Entscheidungen beeinflusst werden könnten.

Die Kernaussagen des Artikels, die für Inventarverwaltung relevant sind:

  • EU-Behörden und deutsche Unternehmen sind stark abhängig von US-Cloud-Infrastrukturen.
  • Der US-Cloud Act ermöglicht den Zugriff auf Daten, auch wenn diese in Europa gespeichert werden.
  • Im Ernstfall könnten US-Dienste abgeschaltet werden, was tiefgreifenden Folgen für betriebliche Abläufe bedeuten kann
  • Europa verfügt bisher nur über wenige, aber wachsende Alternativen.

Für Unternehmen bedeutet das:

Wer seine Inventarverwaltung vollständig in die Hände US-amerikanischer Cloud-Infrastruktur legt, sollte die möglichen Risiken hinsichtlich Zugriffshoheit, politischer Einflussnahme, Compliance und Betriebsausfall kritisch prüfen.

Empfehlenswerte Closed-Source-Anbieter im Bereich Inventarverwaltung

Im Sinne digitaler Souveränität entstehen immer mehr europäische Anbieter – allerdings sind viele noch jung oder im Funktionsumfang eingeschränkt. Gleichzeitig gibt es einige etablierte Unternehmen mit seriösen, auditfähigen Lösungen, die in Europa gehostet werden oder On-Premises betrieben werden können.

📃 Fazit: Inventarverwaltung ist Teil der digitalen Souveränität

Europa muss unabhängiger von US-Techkonzernen werden. Dazu gehört nicht nur Bürosoftware oder Videokonferenzen, sondern auch die weniger sichtbare, aber betriebsentscheidende Inventarverwaltung.

Unternehmen sind gut beraten, auf Anbieter zu setzen, die:

  • Hosting in Europa garantieren
  • klare Sicherheitszertifizierungen mitbringen
  • langfristige Stabilität bieten
  • nicht in außereuropäische Zugriffsgesetze fallen

Die Wahl eines seriösen Closed-Source-Anbieters ist daher nicht nur eine Frage der Softwarequalität, sondern mittlerweile ein strategischer Beitrag zur digitalen Resilienz und Souveränität europäischer Unternehmen.

Schauen Sie sich dazu weitere 10 Punkte an, warum man eine passende Inventarverwaltung nutzen und integrieren sollte!

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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