Barcodes sind weit mehr als bloße Strichcodes – sie sind die digitale Handschrift für jedes Produkt, jeden Behälter und jedes Inventarteil.
Barcodes haben seit ihrer Einführung in den 1970er Jahren (die erste erfolgreiche Anwendung war ein Wrigley’s‑Kaugummi, heute Mars, gescannt 1974) den Weg freigemacht für automatisierte Prozesse in Handel und Logistik.
Durch maschinelle Scans lassen sich Produkte, Lagerorte und Behälter in Sekunden erfassen – das beschleunigt Inventuren, verringert Über-/Unterbestände und eliminiert Schreibfehler .
Moderne Barcodesysteme integrieren sich nahtlos in ERP-, WMS-, ITAM und IoT-Umgebungen, steigern die Transparenz entlang der gesamten Lieferkette und unterstützen datengesteuerte Entscheidungen wie Prognosen und Nachschubmanagement.
Im täglichen Geschäft dominieren vor allem zwei Varianten:
1D‑Barcodes wie UPC, EAN, Code 39 oder Code 128 sowie 2D‑Codes wie QR‑Code oder Data Matrix.
Ihr Einsatzgebiet und Nutzen unterscheiden sich deutlich.
Eindimensionale (1D) Barcodes bestehen aus unterschiedlich breiten, parallelen Linien und Abständen.
Sie speichern vor allem numerische oder alphanumerische Daten in einer linearen Struktur – ideal für klassische Anwendungen wie Artikelnummern, Seriennummern oder Lagerplatzkennzeichnung.
Gelesen werden sie mit Laser- oder CCD-Scannern und sind besonders schnell und kostengünstig im Einsatz.
Der EAN-Strichcode (European Article Number) gilt bei uns als der bekannteste um Produkte zu kennzeichnen, die von Registrierkassen erkannt werden.
Heute ist dieser Code als GTIN (Global Trade Item Number (deutsch: Globale Artikelnummer)) bekannt.
Der UPC-Strichcode (Universal Product Code) wird hauptsächlich in den USA und in Kanada verwendet.
Beide Codes haben eine feste Länge und sind für die Verwendung in Bereichen des Einzelhandels oder Lebensmittel obligatorisch.
UPC enthält meist 12 Ziffern (USA), EAN 13 Ziffern und ist dafür international. Ideal für reine Produktkennzeichnung.
Darauf aufbauend gibt es eine Vielzahl weiterer, spezifizierter Codes für diverse Branchen wie beispielsweise die für Online-Händler gängige ASIN (Amazon Standard Identification Number) und Co. Die Logik dahinter basiert aber unverkennbar auf GTIN, bzw. UPC.
Standard in Supermärkten und Einzelhandel weltweit – oft am Point of Sale.
In vielen Branchen bestand die Anforderung, sowohl Buchstaben als auch Zahlen in einem Strichcode abzubilden. Deshalb wurde der Code 39 (auch „Code 3 of 9“ genannt) entwickelt – heute der verbreitetste Barcode außerhalb des Lebensmittelbereichs.
Dieser Code unterstützt Ziffern, Großbuchstaben und einige Sonderzeichen wie +, -, . oder /.
Allerdings erzeugt Code 39 verhältnismäßig lange Barcodes – ein Nachteil, wenn das Etikett nur begrenzt Platz bietet.
Industrie, Lagerverwaltung, einfache interne Anwendungen.
Der Code 128 ist eine besonders platzsparende, hochdichte 1D-Strichcode-Symbologie, die im frühen Jahr 1981 eingeführt wurde.
Entwickelt, um sowohl Buchstaben als auch Zahlen auf engem Raum darzustellen – viel effizienter als frühere Codes – erlaubt er die Kodierung des gesamten ASCII-Zeichensatzes (0–127) und bei Bedarf über eine Erweiterung auch ISO‑8859‑1-Zeichen.
Insbesondere im Transport- und Logistikbereich ist Code 128 weit verbreitet. Per GS1‑128-Unterstandard wird er dort für Versandetiketten, Containernummern, Paletten-Tracking und Verpackung eingesetzt
Logistik, Lager, Inventarisierung, Versand– ideal für SKUs, Seriennummern, Standortdaten.
Der Interleaved 2 of 5‑Code, kurz ITF, kommt vor allem in der Transport- und Logistikbranche zum Einsatz – etwa zur eindeutigen Kennzeichnung von Versandkartons oder -schachteln.
Auf diesen Verpackungseinheiten befinden sich dann häufig Produkte, die wiederum mit UPC- oder EAN-Strichcodes versehen sind
Das Prinzip dahinter: ITF speichert ausschließlich numerische Daten, die paarweise in zusammenhängenden Mustern aus Balken und Zwischenräumen codiert werden. So können auf kompakter Fläche auch größere Zahlenreihen untergebracht werden – ideal für Paketetiketten, Paletten oder Lagerkisten .
Versandkartons, Lagerregale, Paletten – numerische Daten auf mittlere Distanzen erfassen.
Codabar ist ein älterer 1D-Strichcode, der 1972 von Pitney Bowes entwickelt wurde – insbesondere für den Einsatz auf Punktmatrix- oder Durchschreibedruckern in Bibliotheken, Blutbanken und bei Kurierdiensten wie FedEx
Codabar unterstützt numerische Zeichen (0–9) sowie eine kleine Auswahl an Sonderzeichen und verwendet spezielle Start-/Stopp-Symbole (z. B. A, B, C, D), ist selbst prüfend, aber relativ platzintensiv und kodiert nur begrenzte Daten.
Jeder Code‑Strich besteht aus 4 Balken und 3 Lücken, mit schmalen und breiten Elementen im Verhältnis von etwa 2:1 bis 3:1
Bibliotheken (Buchrücken), Blutbanken (Probenröhrchen), bei Kurierdiensten wie FedEx (Label) und in Laboren – überall dort, wo einfache, numerische Kennzeichnungen ausreichen
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
Zweidimensionale (2D) Barcodes nutzen nicht nur Linien, sondern auch Punkte oder Module in einer Matrix – meist quadratisch angeordnet.
Dadurch speichern sie deutlich mehr Informationen (z. B. Produktdaten, URLs, Seriennummern) auf kleinstem Raum und bleiben selbst bei Beschädigung lesbar.
2D-Codes wie QR-Code oder Data Matrix sind vielseitig und werden mit Kamerabasierten Scannern oder Smartphones gelesen.
Der QR-Code wurde 1994 von Masahiro Hara bei Denso Wave entwickelt, um Teile in der Automobilfertigung schneller zu erfassen.
Heute wird er durch seine hohe Datenkapazität und schnelle Lesbarkeit in Marketing, Zahlungssystemen, Ticketing und Kontaktverfolgung (z. B. in Restaurants) eingesetzt – unterstützt von eingebautem Smartphone-Scanning.
Der QR-Code speichert bis zu 7 089 Ziffern oder 4 296 alphanumerische Zeichen, nutzt Reed‑Solomon-Fehlerkorrektur und lässt sich omnidirektional auslesen – selbst beschädigte Stellen lassen sich oft noch lesen.
Er verfügt über Reed‑Solomon-Fehlerkorrektur (bis zu 30 %), was ihn je nach Aufgabengebiet sehr fehlertolerant macht.
Doch Achtung: QR-Codes sind in der Inventarverwaltung oft zu langsam, unsicher und überdimensioniert. Erfahren Sie mehr unter: Warum sind QR-Codes in der Inventarverwaltung gefährlich?
Marketing, Smartphones, Verbraucherinteraktion, Kontaktloses Bezahlen.
Ursprünglich wurde Data Matrix Ende der 1980er Jahre in den USA entwickelt, etablierte sich der Code vor allem in Industrie, Medizintechnik und Elektronik – sowohl auf kleinen Bauteilen als auch für Laser-/Nadelprägelabels in der Produktion
Data Matrix spart extrem viel Platz (z. B. 300 µm groß), speichert bis zu 2 335 alphanumerische oder 3 116 numerische Zeichen und hält selbst bei bis zu 30 % Beschädigung noch stand dank Reed‑Solomon-Fehlerkorrektur.
Er lässt sich extrem kompakt drucken (10×10 bis 144×144 Module) – ideal für Miniaturdrucke auf Leiterplatten oder pharmazeutische Verpackungen.
Miniatur-Bauteile, Elektronik, Medizin, Luftfahrt, Pharma.
Code 128 ist platzsparend, informationsreich und kompatibel mit Scannern und Systemen – dank integrierter Fehlerabsicherung erfasst er Lagerplätze, Seriennummern und Chargen zuverlässig.
Zwar braucht der Druck höhere Qualität und gut kalibrierte Scanner, doch der langfristige Nutzen in Präzision und Kontrolle macht ihn unverzichtbar.
Für sehr kleine Bauteile oder pharmazeutische Etiketten kann Data Matrix ergänzend sinnvoll sein, doch für Standard-Inventarprozesse bleibt Code 128 das bewährte Arbeitspferd.
Wer sich über die Gefahren und Funktionsweise von Quishing informieren möchte, dem möchten wir gerne unseren Beitrag Was ist Quishing? ans Herz legen.
Ob einfache 1D-Strichcodes wie EAN, Code 39 oder Code 128 oder komplexe 2D-Matrixcodes wie QR-Code und Data Matrix – sie beschleunigen Prozesse, reduzieren Fehler und schaffen Transparenz entlang der gesamten Lieferkette.
Insbesondere der Code 128 überzeugt in der Inventarisierung durch hohe Datendichte, integrierte Fehlerprüfung und breite Scanner-Kompatibilität. Er kombiniert Flexibilität mit Effizienz und ist daher ideal für präzise und platzsparende Kennzeichnung von Artikeln, Lagerplätzen oder Seriennummern.
2D-Codes bieten enorme Informationskapazität und Robustheit auf kleinstem Raum, sind jedoch oft komplexer in der Handhabung und teurer im Druck. QR-Code glänzen im Marketing, sind für Inventarprozesse aber häufig überdimensioniert und besitzen die große Gefahr des Quishing.
Wer auf zuverlässige, schnelle und skalierbare Inventarverwaltung setzt, liegt mit klassischen 1D-Barcodes wie Code 128 meist richtig – sie sind praxiserprobt, kompatibel und kosteneffizient.
Durch die Integration eines leistungsfähigen IT-Asset-Management-Tools wie Inventory360 können Unternehmen den Mehrwert von Barcodes für das eigene Inventar direkt nutzen und korrekte Inventarisierung vornehmen.
Head of Sales & Marketing
Herr Ritter verantwortet bei der EntekSystems die Bereiche Sales & Marketing, vom Management der Teams, bis hin zu Marketingkampagnen, Markenstrategien und Wachstumsplänen.
Kombiniert Hardware, Lizenzen, Verträge, Bestellungen und vieles mehr in einem System.
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