Vor 25 Jahren kam der USB-Stick auf den Markt: klein, handlich und revolutionär. Er rettete Dateien, verbreitete Viren und wurde Kultobjekt zugleich. Eine Geschichte voller Helden und Fettnäpfchen.
Ein kleiner Stecker, ein bisschen Plastik drumherum, und doch eine der größten digitalen Erfindungen unserer Zeit: der USB-Stick.
Seit 25 Jahren begleitet er uns. Mal unscheinbar, mal lebensrettend, mal brandgefährlich. Zeit für einen Rückblick auf die besten und schlimmsten Geschichten rund um den Mini-Speicher.
Fast jeder kennt es: Die Nacht vor der Abgabe, die Präsentation fertig, der Drucker streikt. USB-Stick rein, schnell zur Schule oder Uni – und man steht doch noch glänzend da. Ohne ihn wären unzählige Referate, Diplomarbeiten und Hochzeitsfotos schlicht verloren gegangen.
Das Projekt Human Rights Foundation sammelt USB-Sticks mit Spenden, löscht Logos, füllt sie mit Filmen, Nachrichten, und Offline-Wikipedia-Inhalten und bringt sie auf diversen Wegen nach Nordkorea. Ziel: der Bevölkerung dort Zugang zu Informationen ermöglichen, die das Regime zensiert.
In Deutschland gibt es den „Medistick“: Ein USB-Stick, auf dem wichtige medizinische Informationen gespeichert werden, wie z. B. Allergien, Unverträglichkeiten etc. , ideal für Unfälle oder Notfälle, wenn Betroffene nicht mehr kommunizieren können. Der Stick ist so gestaltet, dass Notfalldaten leicht zugänglich sind, im besten Fall auch im Ausland.
Ein Startup in Kenia hat den „Keepod“ entwickelt: ein USB-Stick mit einem tragbaren Betriebssystem, mit dem Menschen in benachteiligten Gebieten (z. B. Slums) Zugang zum persönlichen digitalen Umfeld bekommen, auch wenn nur ein Shared-Computer da ist. So wird aus einem simplen Stick eine tragbare Lösung zur Überwindung der digitalen Spaltung.
Wer in den 2000ern auf Messen unterwegs war, ging selten ohne Stick nach Hause. Sie kamen in allen Farben, Formen und manchmal völlig absurden Designs: als Lippenstift, als Lego-Baustein, als Gummiente. So mancher Schreibtischschublade glich bald einer kleinen Stick-Sammlung.
Laut einem Artikel von heise online wurden „Mimobots“ entwickelt, also USB-Sticks in Form von Figuren mit allerlei Design-Spielereien. Zum Beispiel der „Isadore“ oder „Fairybit“, bei denen das Design und eine kleine Hintergrundgeschichte mitgeliefert werden. Diese Geräte kosteten deutlich mehr als Standard-USB-Sticks, gerade wegen ihres Sammlerwerts.
Bevor Spotify und Netflix alles in die Cloud verlagerten, war der USB-Stick das Schmuggelmedium der Jugend. Musik-Alben, Lieblingsserien, geheime Tagebuchtexte – alles passte in die Hosentasche.
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Er war klein, manchmal zu klein. Und wenn er verschwand, verschwand oft mehr als nur ein paar Dateien: ganze Masterarbeiten, Steuerunterlagen, sogar Familienfotos aus einem Jahrzehnt. Es gab nur eine Regel: Wer keinen Backup hatte, lernte auf die harte Tour.
In London wurde ein USB-Stick auf der Straße entdeckt, der geheime Sicherheitsdokumente des Flughafens Heathrow enthielt, darunter Karten mit Positionen von CCTV-Kameras, Fluchtwege, Ausweiskontrollen und Details zu Schutzmaßnahmen für hohe Persönlichkeiten.
Ein Mitarbeiter, zuständig für Sozialleistungen in Amagasaki, verlor einen Stick mit Daten von etwa 460.000 Einwohnern. Enthalten waren Namen, Geburtsdaten, Bankverbindungen, Steuerinfos etc. Glücklicherweise waren die Daten verschlüsselt und bislang wurde kein Missbrauch bekannt.
2006 ließ ein MI6-Agent einen Speicherstick mit hochgeheimen Daten in einem Transitbus liegen. Daraufhin wurde eine geplante Undercover-Operation abgebrochen, weil Informanten und Agenten gefährdet waren.
Der USB-Stick brachte nicht nur Daten, sondern auch jede Menge Schadsoftware auf Reisen. Einmal im falschen PC eingesteckt – und schwupps, das ganze Büro infiziert. IT-Administratoren dieser Welt verdrehen bis heute die Augen.
Der Mobilfunkanbieter O2 in Großbritannien verschickte Werbe-USB-Sticks an Geschäftskunden (2016), die Malware enthielten. Einige PCs wurden dadurch infiziert.
Manchmal war es auch peinlich: gebrauchte Sticks, die plötzlich private Urlaubsfotos, vertrauliche Verträge oder ganze Firmenarchive offenbarten. Was als Schnäppchen vom Flohmarkt begann, endete nicht selten mit roten Ohren.
Ein unverschlüsselter USB-Stick eines Englisch-Gymnasiums wurde verloren, mit Informationen über über 1.000 Schülerinnen und Schülern, darunter: Namen, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen, Förderbedarf etc.
Heute wirkt der USB-Stick fast ein bisschen nostalgisch! Gerade im Zeitalter von Cloud, AirDrop und Co. braucht es immer weniger lokale Datenspeicherung.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/USB-Stick
Trotzdem gibt es ihn noch, oft unscheinbar am Schlüsselbund oder in der Schublade. Und manchmal rettet er immer noch: wenn das WLAN streikt, wenn die Cloud mal nicht will oder wenn jemand einfach nur schnell eine Datei weitergeben muss.
Der USB-Stick ist ein Stück Technikgeschichte, das wie kaum ein anderes Gerät die Balance zwischen Nützlichkeit, Nostalgie und Chaos verkörpert. Er hat Diplomarbeiten gerettet, Viren verbreitet, als Werbegeschenk unsere Schubladen geflutet und manchmal streng geheime Daten ins Taxi gesetzt.
Geschäftsführer / CFO
Co-Founder und Geschäftsführer der EntekSystems GmbH. Herr Kister verantwortet bei uns die Bereiche kaufm. Vertrieb und Finanzen.
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