IT-Asset-Management

Zukünftige Herausforderungen für das IT Asset Management

Neue Herausforderungen für Unternehmen und deren IT werden auch das IT Asset Management fordern. Verschärfter Umweltschutz, erhöhte Cybersicherheit und eine noch stärkere Transformation werden auch das Asset Management verändern.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 02.04.2024

🌳 Nachhaltigkeit und Umweltschutz - Anforderungen an ein besseres Ressourcen-Management

Im Rahmen von globalen Gesetzgebungen, aber konkret anhand der ESG Pflichten innerhalb der EU, werden nachhaltige Prozesse rund um Beschaffung und Entsorgung immer wichtiger werden.

Wie kann nachhaltige Beschaffung aussehen?

Im Rahmen der Beschaffung (Bedarfsanalyse, Bewertung und Einkauf) müssen auch grüne Faktoren einfließen:

  • Grüne Technologien:
    Der Einsatz von umweltfreundlichen Technologien innerhalb der IT-Produkte und der -Dienstleistungen ist ein Faktor, ob Hardware gekauft werden kann oder nicht.

  • Echtzeitprüfung der vorhandenen Assets:
    Es darf nur das bestellt werden, was auch wirklich notwendig ist. Eine verstärkte Lagerwirtschaft wird zugunsten der "just-in-time"-Taktik aufgegeben und ermöglicht bedarfsgerechte Bestellungen ohne Überhänge. Dies wird nur gelingen, wenn alle Assets innerhalb des Unternehmens bekannt und deren Daten sauber gepflegt sind.

  • Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-Zertifizierungen und Öko-Siegeln:
    Im Rahmen der Beschaffung werden auch nachhaltige Siegel (z. B. blauer Engel für Rechenzentren) stärker Einzug halten. Durch solche weichen Faktoren kann die Qualität des Assets nachgewiesen und ein ökologisch besserer Fußabdruck besser nachgewiesen werden.

Wie sieht eine effektive Recycling und Entsorgung aus?

Technologie verbindet die Menschen und zugleich konsumiert und verbraucht die Menschheit immer mehr Elektronik. Das ist faktisch ein "Perpetuum mobile" für die Zerstörung des Planeten.

Alexander van der Steeg - CTO EntekSystems

Hierdurch entsteht immer mehr Elektroschrott, der über geordnete Prozesse aus den Unternehmen in einen geregelten Kreislauf kommen muss.

Folgende Herausforderungen stellen sich den Unternehmen in diesem Kontext:

  • Erhöhte Nachweispflichten:
    Die Dokumentation der Verschrottung oder fachgerechten Entsorgung wird immer wichtiger und zum allgemeinen Standard für alle Unternehmen in Europa.

  • Zusammenarbeit mit zertifizierten Entsorgern und Refurbishern:
    Die EU wird Unternehmen maßgeblich dazu verpflichten, dass nur eine fachgerechte Entsorgung oder Weitergabe noch erlaubt ist. Somit muss der IT Asset Manager oder die IT Abteilung diesen Schritt ebenso dokumentieren wie auch nachweisen können.

  • Vorbereitungen für Entsorgung:
    Vor der Entsorgung müssen eventuelle Aspekte, wie Datenlöschungen auf Grund von noch gesteigerten Datenschutz-Auflagen oder die Prüfung der Entsorgungskriteren durchgeführt werden. Assets, die den gängigen Standards nicht mehr entsprechen müssen eventuell als Sondermüll zertifitiert gesondert entsorgt werden.

  • Verstärkte Nutzung von Alt-Teilen:
    Die Wiederverwendung von Ressourcen ist ein Kernkonzept aller Aspekte der Nachhaltigkeit und ein Kerngedanke der Kreislaufwirtschaft. Die IT-Abteilung muss prüfen, ob Teile in Geräten noch wiederverwendet, aufbereitet oder sogar noch mit Wert wiederverkauft werden können.

    Bisher war dies eine Option, was aber zukünftig eine absolute Pflicht werden wird.

🌏 Cybersicherheit - Notwendigkeit in einer vernetzten Welt

Alles ist mit jedem, zu jeder Zeit in irgendeinem Kontext vernetzt und somit erreichbar! - Somit besteht auch die Möglichkeit Opfer einer Cyber-Attacke zu sein, gegen die sich jedes Unternehmen und auch jede Privatperson schützen muss.

Durch den intensiven Einsatz von KI erleben Verteidiger wie auch Angreifer eine Blüte ohne Wenn und Aber. Hierdurch werden Daten, deren Abrufbarkeit, Zugriff auf Versionsstände und Bewertungskriterien immer wichtiger.

Welche besonderen Herausforderungen werden hierdurch im IT Asset Management erzeugt:

  • Sind im Datenmodell der Assets auch Felder (Kritikalität, Patch-Stand, Patch-Zyklen etc.) abgelegt und können 24/7 genutzt werden?
  • Können automatisch neue Assets oder nicht mehr gefundene Assets der IT-Abteilung mitgeteilt werden?
  • Sind alle Daten revisionssicher verfügbar und ein einfacher Zugang zu Informationen jederzeit möglich?
  • Kann das IT Asset Management mit anderen Systemen kombiniert und somit ein gesamtheitliches IT-Ökosystem erschaffen werden?

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🚂 Transformation in allen Facetten - Wie stark kann die IT automatisiert werden?

In den Industrieländern kann nur durch noch mehr Automatisierung die Produktivität bei sinkender Demografie erhalten bleiben. Somit muss jedes Unternehmen jeden Prozess, wenn machbar, automatisieren.

Alexander van der Steeg - CTO EntekSystems

Gerade durch die stärkere Vernetzung und der gleichzeitigen Automatisierung wird noch wichtiger werden, dass man die eigenen Assets lückenlos verfolgen kann.

Welche Automatisierungsmöglichkeiten muss ein gutes IT Asset Management System bieten:

  • Kombinierkeit mit anderen Systemen:
    Technologisch muss das System in der Lage sein mit allen anderen Systemen auf Grundlagen von Standard-Protokollen zu "sprechen".

  • Automatische Benachrichtigungen:
    Jeder Vorfall, ob Beschaffung, Wartungsthemen oder individuelle Anforderungen müssen definierbar und mittels Web-Portalen, Mails, Push-Meldungen oder SMS meldbar sein.

  • Automatische Erstellung von Aufgabenlisten: Durch definierte Regeln müssen Aufgaben und Termine für die IT-Abteilung beim passenden Asset angelegt und im Team zu bearbeiten sein.

  • Automatische Sperrung von Geräten: Falls Geräte definierte Sicherheitsregeln brechen, müssen Geräte per Remote oder mittels angedockten MDM-Lösungen (z. B. Intune) abgeschaltet werden können. Im Nachgang muss ein Mitarbeiter den sensiblen Vorgang prüfen und eventuelle Maßnahmen wie die Wiederaktivierung oder endgültige Sperrung avisieren.

📃 Fazit - Können die neuen Herausforderungen gemeistert werden?

Die zukünftigen Herausforderungen kommen durch zum Teil intensivere Anforderungen aus dem Markt heraus.

Optimalerweise kann das bestehende System in den Unternehmen genau diese Features schon mitbringen und von Tag 1 an alle Punkte abdecken.

Prüfen Sie auf jeden Fall folgende Punkte immer:

  • Kann das bestehende IT Asset Management System alle relevanten Anforderungen erfüllen, die ich oder mein Team im Tagegeschäft benötige?
  • Welche Features sind aus meiner Sicht sind besonders wichtig und müssen enthalten sein?
  • Wie wird die eingesetzte Software in Zukunft weiterentwickelt und wie geht man mit Feature Requests um?
  • Wie können meine Mitarbeiter mit der Software arbeiten und welche Blocker gibt es aus deren Sicht?
Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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