Vertragsverwaltung - Bringen Sie Ordnung in das Chaos
Inventarisierung

Vertragsverwaltung - Bringen Sie Ordnung in das Chaos

Eine zentrale Vertragsverwaltung wird durch eine effiziente Inventarverwaltung erheblich verbessert. Durch die Verknüpfung von Verträgen mit Assets wie Software, Hardware oder Dienstleistungen entstehen mehr Transparenz, automatisierte Fristenkontrollen und eine optimierte Kostenkontrolle.

Frank Kister
Frank Kister Veröffentlicht am 18.03.2025

Die Vertragsverwaltung ist ein essenzieller Bestandteil eines gut organisierten Unternehmens.

Ohne eine strukturierte Herangehensweise kann sie jedoch schnell in Chaos ausarten: verlegte Dokumente, verpasste Fristen und unübersichtliche Vertragsbedingungen können nicht nur unnötigen Stress verursachen, sondern auch erhebliche finanzielle und rechtliche Risiken mit sich bringen.

💡 Was sind die wesentlichen Aspekte einer guten Vertragsverwaltung?

1️⃣ Zentrale Ablage schaffen

Ein entscheidender erster Schritt ist die Zentralisierung.

Eine zentrale, digitale Ablage für alle Verträge sorgt nicht nur für Ordnung, sondern auch für schnellen Zugriff und erhöhte Sicherheit.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf Verträge zugreifen müssen, finden diese an einem einheitlichen Ort – unabhängig davon, ob es sich um bestehende Vereinbarungen oder neu hinzukommende Dokumente handelt.

Vertragsstrukturen - Metadaten, Typen und Co.

Grundlegend haben Verträge viele gleichwertige Informationen, egal ob es ein IT- oder Miet-Vertrag ist.

Die Metadaten untergliedern sich dabei in verschiedene Gruppen von Merkmalen, wie allgemeine Vertragsdaten, finanzielle Metriken, technische Daten und Zuständigkeiten und Co.:

  • Allgemeine Daten
    • Vertragsnummer – Eindeutige Kennung für den Vertrag
    • Vertragspartner – Unternehmen oder Person, mit der der Vertrag geschlossen wurde
    • Vertragsart – z. B. Wartungsvertrag, Lizenzvertrag, SaaS-Vertrag, Servicevertrag
    • Vertragsgegenstand – Kurzbeschreibung des Vertragsinhalts
    • Startdatum – Vertragsbeginn
    • Enddatum – Vertragsablaufdatum oder Kündigungsfrist
    • Vertragsstatus – Aktiv, gekündigt, abgelaufen, in Verhandlung
    • Zugehörige Dokumente – AGBs, SLAs, Nachträge, Angebote
  • Finanzielle Metriken
    • Kosten – Monatliche, jährliche oder einmalige Kosten
    • Zahlungsmodalitäten – Zahlungsweise (z. B. Rechnung, Lastschrift, Kreditkarte)
    • Rabatte oder Sonderkonditionen
    • Verlängerungsoptionen – Automatische Verlängerung ja/nein
  • Zuständigkeiten und Co.
    • Verantwortliche Person / Abteilung – Wer verwaltet den Vertrag intern?
    • Genehmigende Instanzen – Wer hat den Vertrag freigegeben?
    • Erinnerungen & Fristen – Automatische Benachrichtigungen zu Verlängerungen oder Kündigungen

  • Technische Metadaten
    • Lizenzschlüssel / Lizenzmodell – Falls Software-Lizenzen verwaltet werden
    • Nutzeranzahl oder Lizenzumfang – Anzahl der erlaubten Nutzer oder Geräte
    • Datenverarbeitungsvereinbarung (DPA) – Ist eine DPA vorhanden? (Ja/Nein)
    • Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen – Anforderungen gemäß DSGVO, ISO 27001 etc.
    • Support-Level (SLA) – Garantierte Reaktionszeiten, Verfügbarkeit

2️⃣ Vertragslebenszyklus standardisieren

Der Vertragslebenszyklus umfasst in der Regel die Phasen der Erstellung, Prüfung, Genehmigung, Verwaltung und Beendigung eines Vertrags. Jede dieser Phasen kann durch gezielte Maßnahmen optimiert werden.

✅ Erstellung - Gute Daten von Tag 1 an

In dieser Phase wird der Vertragsentwurf formuliert, der die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den Parteien bildet.

  • Definition der Vertragsziele und -bedingungen
  • Erarbeitung der Inhalte (Leistungen, Pflichten, Fristen, Vergütung)
  • Nutzung von Vorlagen oder Vertragsmanagement-Software
  • Erste interne Abstimmung mit relevanten Abteilungen (Recht, Einkauf, IT)

✅ Prüfung - Qualität auch über lange Laufzeiten

Die Vertragsprüfung stellt sicher, dass der Vertrag vollständig, rechtlich korrekt und risikominimiert ist.

  • Rechtliche Prüfung durch die Rechtsabteilung oder externe Berater
  • Kontrolle finanzieller Aspekte durch Finanzabteilung
  • Technische und operative Prüfung durch betroffene Teams
  • Identifikation von Risiken und notwendige Anpassungen

✅ Genehmigung - Nicht alles darf durchgewunken werden

Nach der Prüfung muss der Vertrag von den zuständigen Personen oder Abteilungen freigegeben werden.

  • Interne Genehmigung durch Geschäftsführung oder Abteilungsleiter
  • Finale Verhandlung mit Vertragspartnern
  • Digitale oder physische Unterzeichnung des Vertrags

✅ Verwaltung - Dauerhafte Überwachung der Verträge

Die Verwaltung umfasst die Archivierung, Fristenüberwachung und operative Nutzung des Vertrags.

  • Zentrale Ablage in einer digitalen Vertragsverwaltung
  • Festlegung von Verantwortlichen für die Vertragsüberwachung
  • Automatische Erinnerung an Fristen, Verlängerungen oder Kündigungen
  • Monitoring der Vertragsperformance (z. B. Einhaltung von SLAs)

✅ Beendigung - Eine gute Kündigung will gelernt sein

Verträge enden durch Kündigung, Ablauf oder Vertragsauflösung. Eine geregelte Beendigung ist essenziell, um rechtliche und finanzielle Risiken zu vermeiden.

  • Fristgerechte Kündigung oder Entscheidung zur Verlängerung
  • Dokumentation der Vertragsbeendigung und etwaiger Abschlussberichte
  • Übergang in eine neue Vertragsverhandlung oder Nachfolgevereinbarung
  • Archivierung des Vertrags gemäß gesetzlicher Aufbewahrungsfristen

3️⃣ Fristen und Termine im Blick behalten

Gerade bei der Überwachung von Fristen liegt großes Optimierungspotenzial. Kündigungstermine oder Verlängerungsoptionen erfordern eine proaktive Verwaltung.

Mit automatischen Erinnerungen und intelligenten Kalenderfunktionen gehört das Übersehen von Deadlines der Vergangenheit an.

So kann das Unternehmen rechtzeitig handeln, sei es durch die Anpassung eines Vertrags, die Verhandlung neuer Konditionen oder die rechtzeitige Kündigung. Diese proaktive Herangehensweise schafft nicht nur Klarheit, sondern gibt dem Unternehmen auch mehr Kontrolle über seine vertraglichen Verpflichtungen.

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4️⃣ Transparenz und Rechtevergabe

Ein weiterer Schlüssel zu einer effektiven Vertragsverwaltung liegt in klar definierten Prozessen.

Der Lebenszyklus eines Vertrags – von der Erstellung über die Prüfung und Genehmigung bis hin zur Verwaltung und möglichen Verlängerung – sollte genau festgelegt sein.

Einheitliche Vorlagen und standardisierte Workflows können helfen, Fehler zu vermeiden und die Bearbeitungszeit erheblich zu verkürzen. Gleichzeitig ist es wichtig, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen, damit alle Beteiligten wissen, wer für welche Schritte zuständig ist.

5️⃣ Automatisierung nutzen

Automatisierte Prozesse reduzieren den administrativen Aufwand erheblich.

So können beispielsweise Vertragsentwürfe basierend auf Vorlagen erstellt, Dokumente elektronisch signiert und wichtige Daten wie Fristen oder Vertragswerte in Echtzeit analysiert werden.

Moderne Systeme bieten zudem die Möglichkeit, Verträge mit anderen Softwarelösungen wie Buchhaltungs- oder ERP-Systemen zu verknüpfen. Dadurch entsteht eine nahtlose Integration in die bestehenden Unternehmensprozesse.

6️⃣ Regelmäßige Audits und Updates

Langfristig ist auch die regelmäßige Überprüfung und Pflege der Vertragsdaten essenziell.

Sind alle Verträge auf dem neuesten Stand? Werden die vereinbarten Bedingungen eingehalten? Gibt es veraltete oder redundante Dokumente, die gelöscht werden können? Diese kontinuierliche Kontrolle sorgt dafür, dass das Vertragsmanagement nicht nur aufgeräumt bleibt, sondern auch strategisch genutzt werden kann.

📃 Fazit - Inventarverwaltung unterstützt die zentrale Vertragsverwaltung

Eine effiziente Inventarverwaltung spielt eine zentrale Rolle in der digitalen Vertragsverwaltung, insbesondere bei IT- und Dienstleistungsverträgen. Durch die Verknüpfung von Verträgen mit zugehörigen Assets wie Softwarelizenzen, Hardware, Maschinen oder Dienstleistungen entsteht eine bessere Transparenz und automatisierte Kontrolle über den gesamten Lebenszyklus von Verträgen und Inventar.

Vorteile der Integration von Inventar- und Vertragsverwaltung

  • Klare Zuordnung: Verträge sind direkt mit den zugehörigen Assets verbunden.
  • Automatisierte Fristenkontrolle: Vertragslaufzeiten und Wartungsintervalle lassen sich mit Inventarzyklen abstimmen.
  • Kostenkontrolle: Durch eine zentrale Übersicht über Verträge und zugehörige Ressourcen können unnötige Ausgaben, Doppelbuchungen oder verpasste Kündigungen vermieden werden.
  • Effiziente Verwaltung: IT- und Facility-Management profitieren von einer nahtlosen Integration, indem sie Verträge und Inventar an einem Ort verwalten.

Unternehmen, die eine digitale Vertragsverwaltung mit einer Inventarverwaltung kombinieren, verbessern ihre Prozesse, reduzieren manuelle Aufwände und minimieren Risiken. Eine zentrale, vernetzte Lösung ermöglicht mehr Kontrolle, Transparenz und Kosteneffizienz – und schafft eine nachhaltige Grundlage für optimierte Geschäftsabläufe.

Frank Kister
Frank Kister Autor

Geschäftsführer / CFO

Co-Founder und Geschäftsführer der EntekSystems GmbH. Herr Kister verantwortet bei uns die Bereiche kaufm. Vertrieb und Finanzen.

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