Lizenzfalle VMware: Warum gutes Lizenzmanagement vor Vertragsstrafen schützt?
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Lizenzfalle VMware: Warum gutes Lizenzmanagement vor Vertragsstrafen schützt?

Broadcom geht rechtlich gegen VMware-Kunden ohne Wartungsvertrag vor. Der Fall zeigt: Fehlende Lizenzübersicht kann teuer werden und ist mit guter Inventarführung vermeidbar.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Veröffentlicht am 20.05.2025

Der aktuelle Fall, in dem Broadcom Unterlassungserklärungen an Nutzer von VMware-Kauflizenzen ohne Wartungsvertrag verschickt, verdeutlicht eindrücklich die Bedeutung einer präzisen Inventarverwaltung und eines effektiven Lizenzmanagements.

👉🏼 Neues Abo-Modell von Broadcom: Was ist passiert?

Nach der Übernahme von VMware durch Broadcom im November 2023 hat Broadcom den Verkauf unbefristeter Lizenzen eingestellt und setzt nun auf ein Abonnementmodell. Kunden mit bestehenden Kauflizenzen, deren Wartungsverträge ausgelaufen sind, erhielten Unterlassungserklärungen, die ihnen untersagen, Updates oder Patches zu installieren.

Einige dieser Schreiben wurden bereits wenige Tage nach Ablauf des Supportvertrags versendet.

🔥 Kernaspekt der rechtlichen Auseinandersetzung

Im Kern geht es bei dieser rechtlichen Auseinandersetzung um die Auslegung der Lizenzbedingungen von VMware-Produkten. Broadcom argumentiert, dass mit dem Ende eines Supportvertrags auch das Recht auf Nutzung neuer Softwarebestandteile – insbesondere Patches und Sicherheitsupdates – entfällt.

Kritiker werfen dem Unternehmen hingegen vor, einseitig die Vertragsbedingungen zu verschärfen und Kunden unter Druck zu setzen, auf teurere Subskriptionsmodelle zu wechseln.

Einige IT-Abteilungen berichten zudem davon, dass ihre Lizenzschlüssel ohne Vorwarnung aus dem Portal gelöscht wurden – wodurch auch rechtlich erworbene Software in der Praxis nicht mehr zugänglich war.

💡 Weitere VMware-Problematik: Fehlende Lizenz-Informationen

Die Aufforderung, Updates zu löschen, betrifft insbesondere Unternehmen, die VMware-Produkte mit Dauerlizenzen nutzen, deren Supportverträge jedoch ausgelaufen sind.

Durch die Migration zum Broadcom Support Portal gingen zudem wichtige Lizenzinformationen verloren, darunter Anmerkungen, Tags und die hierarchische Ordnerstruktur, in der Kunden ihre Lizenzinformationen bisher organisiert hatten.

👍 Warum ist gutes Lizenzmanagement so wichtig?

Gutes Lizenzmanagement ermöglicht es Unternehmen, stets den Überblick über ihre eingesetzten Softwarelizenzen, deren Laufzeiten und vertraglichen Bedingungen zu behalten. Im vorliegenden Fall wurden Kunden, deren Wartungsverträge abgelaufen waren, von Broadcom aufgefordert, keine weiteren Updates oder Patches mehr zu installieren.

Ohne eine aktuelle und genaue Dokumentation der Lizenzbestände und Vertragslaufzeiten besteht die Gefahr, dass Unternehmen unbewusst gegen Lizenzbedingungen verstoßen.

Dies kann nicht nur zu rechtlichen Konsequenzen führen, sondern auch den Zugriff auf notwendige Softwareupdates und Sicherheits-Patches verhindern.

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✅ Vertragsstrafen vermeiden - so funktioniert es

Vertragsstrafen und rechtliche Auseinandersetzungen lassen sich durch proaktives Lizenzmanagement und regelmäßige Überprüfungen der Softwareverträge vermeiden. Ein effektives Software Asset Management (SAM) hilft dabei, Lizenzrisiken zu identifizieren und Compliance-Verstöße zu verhindern.

Zudem ist es ratsam, alle Lizenzdaten regelmäßig zu sichern und zu dokumentieren. Bei der Migration von VMware zu Broadcom wurden beispielsweise Lizenzschlüssel ohne aktiven Supportvertrag aus dem Kundenportal entfernt, was den Zugriff auf diese Lizenzen erschwerte.

📃 Fazit - Lizenzkonflikte und Vertragsstrafen könnten vermieden werden

Der Fall Broadcom/VMware zeigt, wie schnell Unternehmen in Lizenzkonflikte geraten können, wenn sie ihre Softwarebestände und Vertragsbedingungen nicht genau im Blick haben. Wer hier den Überblick verliert, riskiert nicht nur teure Vertragsstrafen oder Unterlassungserklärungen, sondern auch operative Ausfälle.

Eine strukturierte Inventarverwaltung und ein durchdachtes Lizenzmanagement sind daher unerlässlich, um rechtliche Risiken zu minimieren und den reibungslosen Betrieb der IT-Infrastruktur sicherzustellen.

Alexander van der Steeg
Alexander van der Steeg Autor

CTO

Herr van der Steeg ist bei der EntekSystems als Chief Technology Officer für alle Belange der Produktentwicklung und technischen Konzeption verantwortlich.

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